Abenteuer

In den besten Augenblicken hat man natürlich nie eine Kamera dabei! Solch ein Moment bot sich heute auf unserer Walking-Tour im Malliner Bachtal. Obwohl die Strecke eigentlich ein Wanderweg ist, haben wir uns prompt verirrt. Die Schuld gebe ich dabei den schweren Maschinen der Forstarbeiter, durch die die Wege derart zerfahren sind, dass man seinen eigenen Weg verliert. Unser Orientierungspunkt war ein Bach, auf den wir leider auf der falschen Seite trafen. Seinem Verlauf folgend bot sich schließlich eine wagemutige Art der Überquerung: Ein umgefallener Baum. Der Konsistenz seiner Rinde zufolge schwebt er dort schon seit längerem, denn ein paar Pilze wucherten auf der glitschigen Oberfläche. Pünktlich wie gewöhnlich begann es zu regnen, als wir den Beschluss fassten, uns über den Stamm auf die andere Seite zu hangeln. Blaesch machte auf dem Hosenboden rutschend den Anfang, einige Male hätte er fast das Gleichgewicht verloren. Ein Versuch, meine Walking-Stöcke werfenderweise an das andere Ufer zu befördern, scheiterte an meinen nicht vorhandenen Wurfkünsten und ich musste einen wieder aus dem Wasser fischen. Also folgte ich Blaeschs Beispiel mit den Stöcken fest im Griff. Unter mir sprudelte der reißende Bach. Wir schafften es beide ohne Sturz auf die andere Seite. Bis auf die Haut durchnässt kehrten wir dem nun sauberen Baumstamm den Rücken und folgten dem endlich wieder gefundenen Wanderweg zurück zum Auto.

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